„Wir sind einfach ins kalte Wasser gesprungen“ – Interview mit den Gründern von OAK25

OAK25, © Markus Haner

Sicher durch die Nacht. Das hat sich das Hamburger Start-up OAK25 auf die Fahnen geschrieben. Die beiden jungen Gründer Emil Woermann und Jakob Leffers entwickelten während ihrer Schulzeit einen reflektierenden Rucksack, der auf Fahrradfahrende im Straßenverkehr aufmerksam macht. Wie die beiden es geschafft haben, während ihres Abiturs zu gründen und welche Hürden zu meistern waren, erzählen Sie uns im Interview.


1. Wenn man eure Gründungsstory liest, hört sich alle sehr geradlinig an: Idee, Tüftelei, Prototyp, Crowdfunding, Kapital durch Investor:innen. Gab es während des Prozesses auch Momente, in denen ihr alles hinschmeißen wolltet?

Klar gab es die. Besonders in der Produktentwicklung mussten wir uns zu Beginn ziehmlich durchkämpfen. Dadurch, dass wir beide zuvor noch nie einen Rucksack entworfen haben, mussten wir uns alles selbst beibringen. Als dann die ersten Produktmuster da waren, war die Enttäuschung groß, da die Muster ganz weit von unseren Vorstellungen weg waren. Wir haben uns dann verschiedene Programme selber beigebracht und die Briefings für die Produzenten selber weiterentwickelt. So konnten wir unsere Vorstellungen gut kommunizieren und Produkte entwickeln, die unseren Ansprüchen entsprechen.

Ihr habt ein Produkt für eine Zielgruppe entworfen, die ihr sehr genau kennt: euch selber. Nun arbeitet ihr nicht mehr im Zweierteam, sondern führt über 10 Mitarbeitende. Wie habt ihr euch dem Thema genähert, ein Team zu führen?

Ein Team zu führen war wohl für uns die schwierigste Aufgabe und ist eine Challenge, an der man wohl für immer arbeiten wird.

Wir haben uns dem Thema genauso genähert wie allen anderen unbekannten und neuen Aufgaben zuvor: wir sind einfach ins kalte Wasser gesprungen, haben uns mit vielen Leuten aus unserem Netzwerk ausgetauscht und jedes Feedback aufgenommen, um möglichst viel zu lernen.

2. Bei Instagram und YouTube kann man eure Gründungsstory, Einblicke in euren Büroalltag und Produktvorstellungen in kurzen Videoclips ansehen. Wie wichtig ist Social Media für eure Kommunikation?

Ohne Social Media wären wir jetzt nicht da, wo wir sind. Facebook, Instagram & Co. sind nach wie vor Bestandteile von OAK25, auf die wir nicht verzichten könnten, da wir dort nicht nur organisch (also ohne Geld auszugeben) unsere Community erreichen können, sondern auch viel Werbung schalten und so immer mehr Menschen für unsere Produkte begeistern können. So ist mittlerweile eine Community aus vielen OAK25-Fans gewachsen, die jetzt teilweise schon 1,5 Jahre unsere Produkte benutzen und die Entwicklung von OAK25 verfolgen.

3. Ihr habt die ersten OAK25 Produkte durch Crowdfunding finanziert. Wie hat sich seitdem euer Finazierungsmodell geändert – und was habt ihr während des Prozesses gelernt?

Crowdfunding ist besonders für physische Produkte ein super Start, wenn man nur wenig Kapital zur Verfügung hat und möglichst wenig Risiko eingehen möchte.

Mittlerweile verkaufen wir ausschließlich über unseren eigenen Webshop und finanzieren so unsere Produktion, Mitarbeitende, Büro usw. Außerdem haben wir letztes Jahr Investoren gewonnen, die uns sowohl mit Geld als auch Know-how unterstützen.

4. Ihr habt schon einige Produkte entwickelt und legt bei der Herstellung Wert auf Nachhaltigkeit – die Rucksäcke und Taschen sind aus recycelten PET-Flaschen hergestellt. Was kommt als nächstes?

Viel können wir natürlich noch nicht verraten. Wir werden aber auf jeden Fall unserer Identität treu bleiben und Produkte entwickeln, die den Alltag mit hochwertigen Produkten einfacher und sicherer machen.

5. Wenn ihr euch in 20 Jahren seht: wo befindet ihr euch und was macht ihr gerade?

Ich würde hoffen, dass wir in 20 Jahren weitere Projekte gestartet haben. Dadurch, dass wir uns im E-Commerce Bereich sehr gut auskennen und uns alles selber beigebracht haben, fallen uns regelmäßig Probleme auf, die mit Software oder guten Produkten gelöst werden könnten. Ich schätze mal, dass – wenn wir mehr Zeit haben – wir ein paar dieser Probleme angehen werden. Die nächsten 20 Jahre werden auf jeden Fall spannend.

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