Virenfrei durch Sicherheitskontrollen
Deutscher Gründerpreis für Schülerinnen und Schüler geht nach Rheine +++ Die zehn besten Geschäftskonzepte 2020 ausgezeichnet +++ Rückblick auf die besonderen Herausforderungen der Spielrunde.
Hamburg, 26. Juni 2020 – In Krisenzeiten braucht es besonders gute Ideen. Wie die des diesjährigen Gewinnerteams beim Deutschen Gründerpreis für Schülerinnen und Schüler: Mit ihrem Businessplan für eine Desinfektionsanlage, die die Plastikschalen an den Sicherheitsschleusen zum Beispiel an Flughäfen automatisch reinigt, holten sich die Jugendlichen der Kaufmännischen Schule Rheine am Donnerstagabend die begehrte Auszeichnung. Ihr fiktives Produkt „Boxenstopp“ soll verhindern, dass sich Viren örtlich wie global weiterverbreiten können.
Aufgrund der Corona Pandemie wurde die Preisverleihung, die normalerweise im Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr stattfindet, am Donnerstagabend digital ausgestrahlt. Durch das Programm führten Radiomoderator Volker Gross und stern-Chefredakteur Florian Gless. Der vom stern, den Sparkassen, ZDF und Porsche initiierte Deutsche Gründerpreis für Schülerinnen und Schüler wird jährlich seit 1999 vergeben.
Die Jury zeigte sich beeindruckt von dem Mut und Problembewusstsein des Teams, ein brandaktuelles Thema aufzugreifen. Die im Konzept beschriebene automatisierte Reinigungsanlage, in der Röntgenwannen von Sicherheitsschleusen desinfiziert werden, besteht aus zwei Einheiten: Über ein Fließband gelangen die Wannen in die erste Kammer, werden dort durch ein fein vernebeltes Desinfektionsmittel flächendeckend gereinigt, und in einer zweiten Kammer mit UV-Licht bestrahlt. Das Resultat: 99,9 Prozent der Keime werden getötet.
Bundeswirtschaftsminister und Schirmherr Peter Altmaier zeigte sich von den kreativen Ideen der Schülerinnen und Schüler sehr beeindruckt, auch von ihren Ansätzen mit denen sie auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen reagiert haben. Bundesminister Altmaier: „In der Corona-Pandemie sind gute Hygienekonzepte gefragter denn je. Genau hier setzt der ‚Boxenstopp‘ des Teams SaniC an. Er stoppt Viren in Gepäckschalen, eine visionäre und praxistaugliche Lösung. Deutschland braucht gerade jetzt kreative und mutige Gründerinnen und Gründer. Daher möchte ich alle Teams des Deutschen Gründerpreises für Schülerinnen und Schüler motivieren, ihren Weg hin zu einer Unternehmensgründung fortzusetzen.“
Plätze zwei und drei gehen ebenfalls nach Nordrhein-Westfalen
Dass Unkrautbekämpfung auch ohne Muskelkraft und Chemiekeule funktioniert, zeigte das zweitplatzierte Team All4Garden. Die Schülerinnen und Schüler vom Heilig-Geist-Gymnasium Würselen entwickelten die Idee für einen selbstfahrenden Hightech-Roboter. Der "Garden Rover I" identifiziert per Bilderkennung Unkraut und zerstört es umweltschonend durch einen Laserstrahl an der Wurzel.
Den dritten Platz erreichte das Team vProtect aus Wuppertal. Die fünf Schülerinnen vom Gymnasium Bayreuther Straße fanden die Lösung für ein dringendes Umweltproblem: die Verschmutzung der Gewässer durch Mikroplastik. Ihr Filter vProtector verhindert, dass die winzigen Kunststoffteile durch das Abwasser von Waschmaschinen in Flüsse und Meere gelangen und Meeresbewohner schädigen. Der Clou: Die Filterpatronen können nachgekauft werden und eignen sich für jede Waschmaschine.
Besondere Herausforderung in der Spielrunde 2020
Durch die Corona-Krise mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Aufgaben des Planspiels komplett virtuell lösen. Julia Schimonek, Projektleiterin des Deutschen Gründerpreis für Schülerinnen und Schüler, ist stolz auf die Leistungen der Jugendlichen. „Die Teams haben sich zu aktuellen gesellschaftlichen Themen und globalen Problemen Gedanken gemacht und auch unter schwierigen Bedingungen visionäre Lösungen in professionellen Geschäftskonzepten präsentiert“, sagte Schimonek.
Bundesweit nahmen rund 3.500 Schülerinnen und Schüler in mehr als 800 Teams an der Spielrunde 2020 teil. Sie erstellten von Januar bis Mai einen fiktiven Businessplan inklusive Marketingstrategie und Finanzplan. Ganz weit vorn in diesem Jahr sind die Mannschaften aus Nordrhein-Westfalen. Gleich sechs Teams schafften es unter die Top Ten, vier davon belegen die vordersten Plätze. Zwei Teams kommen aus Baden-Württemberg und je ein Team stammt aus Hessen und Niedersachsen.
Preise
Platz 1-5 qualifizierten sich für das Future Camp, ein individuell auf sie zugeschnittenes, viertägiges Management- und Persönlichkeitstraining auf Schloss Kröchlendorff in der Uckermark. Gewöhnlich findet es im September statt. Dieses Jahr wird es coronabedingt ausfallen und im September 2021 an gleicher Stelle nachgeholt. Dasselbe gilt für die Plätze sechs bis zehn: Sie erwartet im kommenden Jahr ein spannender Workshop der DGPS-Partner.