Es lohnt sich immer, mutig zu sein! – Interview mit Daniel Zacharias, Gründer von Sdui

Daniel Zacharias, Gründer von sdui © sdui

Aus einem Jugend-forscht-Projekt entstand 2018 das Unternehmen Sdui. Die drei jungen Gründer wollten die Organisations- und Kommunikations-prozesse an Schulen verbessern – ein Gebiet, das sie aus ihren eigenen Erfahrungen als Schüler:innen gut kannten. Einer von ihnen ist Daniel Zacharias, der heute für uns Revue passieren lässt, wie er gegründet hat, und wo sein Unternehmen heute steht.


1. Was macht Sdui eigentlich?
Sdui vereinfacht Kommunikation und Organisation an Schulen und Kitas. Ziel unserer Plattform ist es, mit smarten Funktionen Lehrkräfte, Erzieher:innen, Eltern und Kinder miteinander zu verbinden. Mit Sdui lässt sich der Aufwand für administrative Arbeiten reduzieren, um Zeit für das Wesentliche zu schaffen: bestmögliche Bildung. Hierfür bietet Sdui DSGVO-konforme Lösungen mit Funktionen wie z.B. Chat, Videotelefonie, Cloud, Stundenplan oder Übersetzungsfunktionen, die speziell auf die Bedürfnisse von Schulen und Kitas zugeschnitten sind.

Sdui kümmert sich also vor allem um die Dinge in der Schule, die zwar nervig sind, aber gemacht werden müssen, damit alles rund läuft. Zum Beispiel Abwesenheiten und Hausaufgaben verwalten, wichtige Nachrichten weitergeben und Veranstaltungen etc. organisieren. Damit alle Beteiligten jederzeit bestmöglich informiert sind und die Lehrkräfte mehr Zeit für ihre wesentlichen pädagogischen Aufgaben haben – für richtig guten Unterricht.

2. Sdui feiert dieses Jahr 5-jähriges Jubiläum: Wie ist die Geschäftsidee damals entstanden und wo steht Sdui heute?
Wenn mir damals jemand erzählt hätte, wo Sdui heute steht, hätte ich ihn schlicht für verrückt erklärt. Wir sind aus einer Schulidee, einem „Jugend forscht“-Projekt heraus entstanden: Wir waren genervt, weil es keine digitale Kommunikation seitens unserer Schule zu den Schüler:innen gab. So standen wir wieder einmal um kurz vor 8 Uhr auf dem Schulhof, um am Vertretungsplan zu erfahren, dass die erste Stunde ausfällt und wir eigentlich länger hätten schlafen können. Das wollten wir ändern.

Heute ist Sdui ein Unternehmen, das die Prozesse in der Schule digitalisiert und automatisiert. Wir sind inzwischen mehr als 170 Mitarbeitende, und rund 10.000 Schulen und Kitas in Deutschland und sechs weiteren europäischen Ländern nutzen bereits unsere Lösung.

3. Was hast Du während der Gründung und in den ersten Geschäftsjahren über Dich gelernt?
Ich würde sagen, ich habe zum einen gelernt, dass es sich immer lohnt, mutig zu sein. Viele Menschen haben uns gesagt, es sei verrückt, ohne eine Ausbildung oder ein Studium ausgerechnet ein Start-up im Bildungsbereich zu gründen. Aber ganz ehrlich, selbst wenn es nicht funktioniert hätte, was hätte ich verloren? Für Sdui gibt es genau jetzt den größten Bedarf. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich in der Lage bin, die richtigen Menschen zu finden, denen ich vertrauen kann und die meine Vision mit voranbringen. Und ich habe über mich gelernt, dass ich sehr gern gewinne ;-).

4. Was möchtest Du mit deinem Unternehmen verändern?
Ich möchte, dass Digitalisierung an Schulen selbstverständlich wird – weil sie ganz einfach ist und den Alltag ungemein erleichtert. Wenn Schüler:innen, Eltern, Lehrkräfte, aber auch Mitarbeitende in der Verwaltung, sowohl in den Einrichtungen als auch bei Schul- und Kitaträgern, genau das über Sdui sagen – dann haben wir unseren Job richtig gemacht.

5. Sdui begann 2015 als Schulprojekt, nach dem Abitur folgte dann die Gründung der GmbH. Wie war (und ist) es für Dich ein stetig wachsendes Start-up und ein Team zu führen?
Es ist eine unglaubliche Reise. Manchmal kommt es mir auch vor, wie ein Traum, der Wirklichkeit wird. Als wir die GmbH 2018 gegründet haben, waren wir zu fünft. Jetzt hat die Sdui Group über 170 Mitarbeitende, Tendenz weiter steigend. Oft bin ich in Meetings der jüngste und der mit der wenigsten Erfahrung – trotzdem habe ich eine Vorstellung davon, wie wir unsere Ziele und Vision erreichen. Ich habe gelernt, Verantwortung auf mehr Schultern zu verteilen und Dinge im Team zu entscheiden – bzw. eigentlich war das von Anfang an so. Von daher würde ich es nicht so betrachten, dass ich das Team allein führe.

6. Sdui setzt sich auch dafür ein, Sprachbarrieren abzubauen, damit wichtige Informationen alle erreichen und jede:r beim Thema „Schule“ mitsprechen kann. Warum war euch die Übersetzungsfunktion so wichtig?
Zum einen aus einem persönlichen Grund: Ich habe als junger Schüler ehrlich gesagt sehr schlecht Englisch gesprochen. Meine Eltern haben mich dann in Summer Camps nach England geschickt – und damit entscheidend dazu beigetragen, dass ich mich heute selbstverständlich in einem internationalen Umfeld bewegen kann.

Zum anderen sehen wir, dass, unter anderem durch zahlreiche Krisen – aktuell dem Krieg in der Ukraine – immer mehr Kinder in die Schulen und Kitas kommen, die die jeweilige Landessprache noch nicht so gut sprechen. Und ihre Eltern ebenso wenig. Wir glauben, dass durch Software wie Sdui Chancengleichheit und gerechte Bildungsteilhabe erreicht oder zumindest gefördert werden kann und damit die Bildungschancen für alle verbessert werden. Die Schüler:innen von heute sind die Zukunft, und wir wollen, dass alle bestmöglich gefördert ein Teil davon sein können.

7. Was plant Sdui zukünftig an Projekten oder Produkten?
Wir wollen mit Sdui das Betriebssystem für Schulen und Kitas bereitstellen. Wir nennen das Projekt intern „SchoolOS“ – eine Plattform, die wie Windows bzw. iOS ist, also die Plattform für alle Arbeiten in Bezug auf Kommunikation, Organisation und Verwaltung, die Tag für Tag in der Schule oder Kita anfallen. Sdui ist dann die erste Anwendung, die die Nutzer:innen morgens öffnen und die letzte, die sie zum Schul- oder Kitaschluss beenden. Hier steuern sie ihren gesamten Alltag rund um die Bildungseinrichtung, was diesen unglaublich erleichtert.

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