„Es sind aufregende Zeiten!“ Interview mit Nour Idelbi, Gründerin von safespace

© Schore Mehrdju

Ein klopfendes Herz, das Handy in der Hand und den Schlüssel griffbereit, um sich verteidigen zu können: So sieht der Heimweg vieler Mädchen und junger Frauen in der Dunkelheit aus. Nour Idelbi kennt dieses Gefühl und beschloss, daran etwas zu ändern. Die Schülerin gründete 2022 die App safespace, um den Nachhauseweg sicherer zu machen. Von Anfang an bezog sie auf Tiktok ihre Community mit ein, um die App bestmöglich für ihre Zielgruppe zu entwickeln. Wie sie die Phasen von Gründung, Planung und Umsetzung gemeistert hat – und welche Ideen sie für die Zukunft hat – erzählt sie uns im Interview.


1. Du kennst das Gefühl, sich auf dem Heimweg in der Dunkelheit unsicher zu fühlen – wie leider fast alle Mädchen und Frauen. Wie bist du von einem unguten Gefühl zu einer Idee für ein Start-up gekommen?

Erst einmal stand nur das Problem: Ich fühlte mich unwohl, wenn ich abends unterwegs war oder manchmal auch früh morgens auf dem Weg zur Schule. Daraufhin habe ich mit vielen Leuten über das Problem gesprochen, um mir Feedback einzuholen. Ich wollte herausfinden, ob viele andere das Problem auch kennen und ob es dafür wirklich eine Lösung braucht. Ich habe schnell bemerkt, dass es ein großes Gesprächsthema wurde.

Dann habe ich auf Social Media eine Umfrage gestartet und sie durch Mikroinfluencer verbreiten lassen. Ich hatte ein sehr emotionales Foto und einen sehr emotionalen Titel für den Post gewählt. Nach einem Monat hatten über 500 Menschen an der Umfrage teilgenommen! Zu dem Zeitpunkt habe ich dann auch mehr Menschen ins Team geholt.

Joline habe ich auf Social Media gefunden, weil sie selbst schon sehr viele Follower hatte und sich sehr gut damit auskannte. Die Programmierer waren Studenten, die ich über zwei Ecken gefunden habe. Joline hat sehr früh damit angefangen, über das Thema auf Social Media zu sprechen, obwohl die Lösung nicht einmal stand. So haben wir im Laufe der Monate mit Hilfe der Community (nach einigen Monaten waren wir bei über 5000 Followern, dann über 10 0000, jetzt bei über 16 000) und der Umfrage die App entwickelt – und sie auch immer wieder von der Community validieren lassen.

2. Du hast die Idee zu safespace entwickelt und die App gelauncht, als du noch zur Schule gegangen bist. Wie hast du das zeitlich gemanagt und wer hat dich dabei unterstützt?

Ich hatte zu Beginn leider wenig Unterstützung, besonders weil es so wenige Menschen gibt, die in der Branche unterwegs sind und mir damals helfen konnten. Also habe ich mir Mentoren in anderen Bereichen gesucht. Beispielsweise für Marketing und Social Media, für die technischen Fragen und für alle Fragen rund um den Aufbau eines Unternehmens.

3. Wieso hast du dich dazu entschieden, die Ideen und Entwicklungsschritte der App auf TikTok zu posten?

Meine Mentorin hat mir damals sehr früh empfohlen, organisch eine Community aufzubauen, um ständiges Feedback einzuholen. Wenn die Community das Gefühl hat, das ihr Feedback umgesetzt wird, dann wird sie sich die App eher herunterladen – und weiterhin Teil der Bewegung sein wollen. Insgesamt haben wir festgestellt: Es ist einfach nur eine Win-Win-Situation für alle.

4. Wie hast du die Entwicklung der App finanziert?

Wir haben mit den Programmierern erst einmal eine Umsatzbeteiligung abgesprochen. Später haben wir dann zudem an verschiedenen Wettbewerben teilgenommen, durch die wir eine hohe Summe an Preisgeldern einsammeln konnten. Daher empfehle ich immer: Unbedingt an Wettbewerben teilnehmen. Allein auch wegen den ganzen Learnings.

5. Welche sind die nächsten Schritte bei safespace?

Wir arbeiten derzeit am neuen großen Update der App und an einem physischen Produkt, das mit der App verbunden werden kann, weshalb ich täglich mit Suppliern aus der ganzen Welt hin- und herschreibe. Aufregende Zeiten! :)

Um unsere Webseite zu optimieren und zu verbessern, sowie zur interessengerechten Ausspielung von News, Artikeln und Anzeigen, verwenden wir Cookies. Durch den Button "Akzeptieren" stimmst Du der Verwendung zu. Für das Funktionieren der Webseite verwenden wir notwendige Cookies. Weitere Informationen erhältst Du in unserer Datenschutzerklärung. Du kannst Dein Einverständnis dort auch jederzeit widerrufen.