Interview mit Nils Ehrlich - ehemaliger Teilnehmender und DGPS-Gewinner

© Nils Ehrlich

Nils Ehrlich hat gleich zwei Mal am DGPS teilgenommen und schaffte es 2020 mit dem Team SaniC sogar auf Platz 1. Mehr über seine Teilnahme am DGPS und wohin ihn sein Weg nach dem Wettbewerb geführt hat, erzählt er Euch im Interview.


1. Hallo Nils! Du hast nicht nur ein, sondern gleich zwei Mal beim Deutschen Gründerpreis für Schüler:innen mitgemacht und es dabei sogar mit deinem Team 2020 auf den ersten Platz geschafft. Woher kam die Motivation?

Das war eine kollektive Team-Entscheidung. Ausschlaggebend war der Start-up-Kurs an unserer Schule, der von Tobias Raue (DGPS Lehrer des Jahres 2022) gegeben wird. Nach der Schulzeit trafen wir uns dort 2 Stunden in der Woche. Der simple Grund war, dass wir nicht zufrieden waren mit dem neunten Platz, den wir mit unserem Projekt Stood erzielt haben. In kleinerer Teamkonstellation wollten wir dann schauen, was wir rausholen können. Wir hatten auch einfach so viel Spaß am Wettbewerb und dachten uns: wenn wir schon die Möglichkeit haben, nochmal mitzumachen, dann machen wir das auch.

Zusätzlich war das Jahr 2020 ein besonderes: Home Schooling fing gerade erst an, wir hatten nur noch Hauptfächer und so auch viel mehr Zeit, an unseren Start-up-Ideen zu arbeiten. Wir konnten uns gut koordinieren, Aufgaben verteilen und eigenständig daran arbeiten. Wir hatten ein Ziel vor Augen und einfach Blut geleckt. Das war auch eine Ablenkung von Corona.

2. Die Idee zum Projekt „SaniC“, einem System zur Desinfektion von Plastikschalen an Flughäfen, kam von dir. Bist du generell der Kreative im Team?

Das würde ich nicht sagen. In der Anfangsphase überlegt sich jedes Teammitglied zwei Ideen, die kommen dann in eine Ideenbowl und wir pitchen uns gegenseitig die fremden Ideen, ohne dabei zu wissen, von wem sie stammt. Das war Glück, dass beide Male meine Idee genommen wurde – da bin ich auch etwas stolz drauf. Die anderen hatten ja auch tolle Ideen. Tatsächlich lag die Idee zu SaniC schon im Jahr davor auf dem Tisch, 2020 haben wir dann in Zusammenhang mit Corona alle auch den Sinn dahinter gesehen.

Das Entwickeln von Ideen und Träumen gehört bei mir beim Alltag mit dazu. Ich habe im Studium viele Freund:innen kennengelernt, denen ich auch einfach mal beim Mittagessen Ideen vorschlage oder mit ihnen Business Cases durchspreche.

3. Was sind deine drei größten Learnings, die du von der Teilnahme am Deutschen Gründerpreis für Schüler:innen mitgenommen hast?

Erstens: Es ist extrem wichtig, die Ideen im Team aufzuteilen. Vertraut in die Stärken der anderen, seid offen miteinander. Gute Kommunikation ist ein Muss.

Zweitens: Die Anfangsphase ist besonders kreativ. Bei mir wurde durch den Wettbewerb auf jeden Fall das kreative Denken gefördert.

Drittens: Ich konnte meine Präsentationsfähigkeiten stärken. Das kam, gerade während der Corona-Zeit, viel zu kurz in der Schule. Ich war damals auch noch eher schüchtern, was Präsentationen anging. Durch das Sprechen vor der Kamera habe ich mehr Selbstvertrauen bekommen.

4. Welchen Tipp hast du für zukünftige Teilnehmende?

Seid komplett überzeugt von dem, was ihr macht! Von der Ideenauswahl bis zur genauen Umsetzung hat es eine Woche gedauert. Wir haben alle Details diskutiert, denn alle mussten verstehen, worum es geht. Durch diese Passion für das Produkt haben wir dann an einem Strang gezogen.

5. Wenn du ein Start-up gründen würdest, in welchem Bereich wäre es? Welche Themen beschäftigen dich am meisten?

Es gibt einfach so viele Bereiche, die ich interessant finde. Solange man es vernünftig macht und es ein Plus in der Gesellschaft bringt, ist es für mich eine gute Sache und würde mich auch interessieren.

6. Wie ging es für dich nach dem Gewinn beim DGPS weiter?
Was machst du jetzt?

Nach dem Gewinn war ich total angefixt vom Start-up-Bereich. Ich habe mich direkt bei der Start-up-Academy der WHU angemeldet. In drei Tagen lernt man dort, wie Start-ups funktionieren, wie die Ideenfindung geht, nimmt an Pitch-Battles teil oder bekommt Success Stories von Gründer:innen berichtet. Da die Schüler:innen bei den Studierenden übernachten, bekommt man direkt das Campusleben mit.

Erste Hands-On-Erfahrungen habe ich dann bei einem Praktikum in einem Start-up gesammelt. Jetzt studiere ich Internationale Betriebswirtschaft und Management und habe meine Passion in der Unternehmensberatung gefunden. Dort interessiert mich die Manager-Perspektive. Ich kann mir gut vorstellen, später ein Start-up zu gründen, nachdem ich genug Praxiserfahrung in der Beratung gesammelt habe.

Außerdem bin ich nun selbst in der Organisation der Start-up Academy aktiv und konnte dort beispielsweise den DGPS als Hauptsponsor gewinnen.

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